Fehlt dir Berührung?

Tipps

Sowie wir Vitamine als lebenswichtige Nährstoffe brauchen, benötigen wir Berührungen als lebenswichtige Bewegung zwischen Menschen.

Berührung Vorschaubild

Fehlt dir Berührung?

Berührung ist das Vitamo für mehr Zufriedenheit und zur Stärkung deines Immunsystems. Du bist trotz Sport und ausreichend Schlaf müde, erschöpft und krank? Du fühlst dich trotz Sport und ausreichend Schlaf müde, erschöpft und krank? Dann fehlt dir sicher eine fundamentale Sache und zwar die Berührung anderer Menschen. Sowie Vitamine als essentielle Nährstoffe für lebenswichtige Funktionen über die Nahrung aufgenommen werden, benötigen wir auch Vitamos als essentielle Aktivitäten für ein glückliches und gesundes Leben, die wir über körperlich-geistige Bewegungen erhalten.

Wenn ich täglich 3 Hände voll Gemüse und 2 Hände voll Obst esse, dann habe ich schonmal den Großteil meines Tagesbedarfs an Vitaminen abgedeckt. Tue ich das nicht, bin ich müde und erschöpft. Doch wie hoch ist unser täglicher Bedarf an dem Vitamo Berührung und schützt es mich davor krank zu werden?

Berührung stärkt dich im Ganzen

Jedes Lebewesen benötigt die Begegnung mit etwas, sonst wird es krank oder stirbt. Führ ihre Gesundheit braucht jede Person die Begegnung mit anderen Menschen. Und das nicht nur, um sich selbst zu reflektieren, weiterzuentwickeln, zu vermehren und eine Kultur zu erschaffen, sondern insbesondere, um geistig und seelisch gesund zu bleiben. Aber das allein reicht nicht aus. Was fehlt, ist darauf aufbauend die Berührung.

Berührungen können uns vor Erschöpfung und Krankheit schützen. Dazu existieren mittlerweile über einhundert psychologische Studien mit Millionen von Versuchspersonen, zu denen ich in der Beschreibung verlinke.

Laut wissenschaftlichen Befunden führt sowohl die seit Jahren zunehmende Isolierung der Menschen, als auch der fehlende Körperkontakt wie einer bloßen Umarmung zu einer krankhaften Vereinsamung sowohl bei Rentnern, als auch zunehmend bei Jugendlichen. Weltweit und auch in Deutschland leiden daher immer mehr Menschen aus verschiedenen Altersgruppen an Depressionen, Ängsten, einem schwachen Immunsystem, Herz-Kreislauf Problemen und am Ende führt das sogar zum vorzeitigen Tod.

Dem gegenüber stellt ein positives, soziales Umfeld eine absolute Notwendigkeit für eine stabile Gesundheit dar. Damit meine ich eine Art Stamm. Dieser Begriff ist aus einer fast vergessenen Zeit und symbolisiert eine gemeinsame Kultur- und Interessensgruppe. In Deutschland gibt es sowas Ähnliches noch und ist weltweit fast einzigartig, es nennt sich Vereinsgruppe. In Vereinen können Familien und Freunde über verschiedene Aktivitäten miteinander in Kontakt gelangen und lernen dadurch, eine Gemeinschaft zu bilden.

In sportlichen Vereinskursen können wir uns miteinander bewegen. Regelmäßiger Körperkontakt kann nachweislich Stress reduzieren, das Immunsystem stärken und zu mehr Zufriedenheit führen. So können bereits kurzzeitige Berührungen, als auch Umarmungen die Gesundheit und unser Gemüt enorm verbessern. Das bietet einen immensen Schutz vor alltäglicher Erschöpfung und dem Krankwerden.

Doch wir wären nicht Bewegungsheld, wenn wir dieses Wissen einfach nur stumpf abarbeiten würden.

Um auf spielerische Weise an die tägliche Portion Berührungsimpulse zu gelangen, möchten wir sie sportlich verpacken.

Dazu dienen lockere Rangel- und Fangespiele.

Ebenso eignen sich sowohl Übungen aus der Partnerakrobatik, als auch aus dem Partnertanz.

Insbesondere empfehle ich dir, einen Kurs zum improvisierten Kontakttanz auszuprobieren.

Das ist nicht irgendein Rat, den ich dir gebe. Das verschreibe ich dir für den Rest deines Lebens. Ich kann es nicht oft genug sagen: Hör auf, Wiederholungen und Gewichte zu zählen, sondern trete in Kontakt zu deinem Gegenüber und dem Unvorhersehbaren. Das ist sowohl für deine Immunität, als auch Psyche viel nachhaltiger und gesünder.

  1. Bruno Müller-Oerlinghausen, Gabriele Mariell Kiebgis: Berührung: Warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt. Ullstein, Berlin 2018, S. 46-55, 123-156.
  2. Peckham, Andrew D. et al.: Adjunctive Deep Touch Pressure for Comorbid Anxiety in Bipolar Disorder: Mediated by Control of Sensory Input? Journal of Psychiatric Practice®. 20, 1, 2014, S. 71-77. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24419314, abgerufen am 06.02.2020
  3. Rebecca Böhme: Human Touch. Warum körperliche Nähe so wichtig ist. C.H. Beck, München 2019, S. 78ff, 141ff.
  4. Martin Grundwald: Homo hapticus: Warum wir ohne Tastsinn nicht leben können. Droemer, München 2017, S. 21ff, 123ff.
  5. Sheldon Cohen, et al.:Does Hugging Provide Stress-Buffering Social Support? A Study of Susceptibility to Upper Respiratory Infection and Illness’, Psychological Science, 26(2),S. 135–147, 2015. doi: 10.1177/0956797614559284.
  6. Weltgesundheitsorganisation: Depression in Europe. 2012. http://www.euro.who.int/de/health-topics/noncommunicable-diseases/mental-health/news/news/2012/10/depression-in-europe, abgerufen am 06.02.2020
  7. Jörg Bätzing: Störungen werden bei Kindern und Jugendlichen zunehmend häufiger diagnostiziert. Berlin 2019. https://idw-online.de/de/news711195, abgerufen am 06.02.2020
  8. Wissenschaftliches Institut der AOK. Pressemitteilung: Burnout auf dem Vormarsch. Berlin 2011. https://aok-bw-presse.de/landesweite-presseinfos/lesen/aok-depressionen-burnout-und-co-auf-dem-vormarsch.html, abgerufen am 06.02.2020
  9. Julianne Holt-Lunstad, et al.: Social Relationships and Mortality Risk: A Meta-analytic Review. Plus Medicine 2010. https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1000316
  10. Holt-Lunstad J, Smith TB: Loneliness and social isolation as risk factors for CVD: implications for evidence-based patient care and scientific inquiry Heart 2016;102:987-989. https://heart.bmj.com/content/102/13/987
  11. Julianne Holt-Lunstad, et al.: Relationship quality and oxytocin: Influence of stable and modifiable aspects of relationships’, Journal of Social and Personal Relationships, 32(4), S. 472–490, 2015. doi: 10.1177/0265407514536294.
  12. Julianne Holt-Lunstad, et al.: Social stressors and cardiovascular response: Influence of ambivalent relationships and behavioral ambivalence, International Journal of Psychophysiology, Volume 93, Issue 3, S. 381-389, 2014. https://doi.org/10.1016/j.ijpsycho.2014.05.014